About Dialogue

DIAKRITOS

Musikalischer Religionsdialog

Jüdisch–Christlich–Muslimisch–Hinduistisch

Rücksichtsvoll, mit Toleranz und Respekt erklingen die Unterschiede im Glauben, in den Weltbildern und in den Lebenseinstellungen – durch Musik. Die Solisten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, repräsentieren die verschiedenen Religionen – alleine, zu zweit oder auch gleichzeitig. Ihre Stimmen können sich überschneiden, ineinandergreifen und die Geschichte ihrer gemeinsamen Existenz als Klangraum erzählen. Hebräische, sephardische und jiddische Lieder, byzantinisch-orthodoxe Gesänge, Koranrezitationen, katholische mittelalterliche Lauden und Motetten, russische und bulgarische religiöse Volkslieder, arabische mystische Dichtung und muslimische Gesänge sind zu hören. Damit werden sowohl die Unterschiede als auch ihre gemeinsame Geschichte spürbar. Es entsteht eine Atmosphäre, in der die Gesänge dynamisch und rücksichtsvoll (diakritos) miteinander in Beziehung treten.

Geleitet von der Erfahrung des Mystikers, der lesend und interpretierend das äußere Erscheinen des heiligen Textes transzendiert, bringt der musikalische Dialog die über Jahrtausende gewachsenen Traditionen aus der Isolation zum gemeinsamen Erklingen. Es singt kein Ensemble im üblichen Sinn, sondern es handelt sich um solistisch gesungene Gespräche. Aus der Diversität der Sänger*innen und ihrer Stimmen und Themen erwächst ein neuer gemeinsamer Klang. Judentum, Christentum und Islam – die drei monotheistischen Religionen – sind seit ihrem Entstehen im selben kulturellen Raum des Vorderen Orients Konkurrenten um die abrahamitische Uridee von einem einzigen Gott.

Nun werden auch Gesänge und Gebete aus dem Hinduismus unseren Dialog musikalisch und inhaltlich bereichern.