Sie wurde in Plovdiv (Bulgarien) geboren und ist in Rostock (DDR) aufgewachsen. In Sofia studierte sie in der Meisterklasse der Opernsängerin Ida Finzi und in Berlin machte sie ihren Abschluss an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ im Fach Gesang und Musiktheater. Es folgte die Magistratur an der Humboldt-Universität und an der Freien Universität in Musikwissenschaft, Musikethnologie und Bulgaristik. Ihr Forschungsschwerpunkt wurde die byzantinisch-orthodoxe Gesangstradition der Ostkirche, die sie durch die Mönche im Bačkovo-Kloster (Bulgarien) studierte. 2011 promovierte sie am Lehrstuhl für Musiksoziologie und Sozialgeschichte der Musik des Instituts für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität, bei Prof. Dr. Christian Kaden, Prof. Dr. Sebastian Klotz, Prof. Dr. Wolfgang Ernst und Prof. Dr. Maria Schnitter (Universität Plovdiv) über: „Authentizität, Medialität und Identität. Wege der Definition und Transform authentischer bulgarischer Musiken“. Nachdem sie 2013 in Dobralak ihre Arbeit vorgestellt hatte, erhielt sie vom Kulturzentrum des Dorfes ein spezielles „Diplom für herausragende Verdienste zur Förderung der authentischen bulgarischen Folklore und insbesondere des Lebens und der Traditionen des Dorfes Dobralak, Gemeinde Kuklen“.
Auf Grundlage ihrer wissenschaftlichen Arbeit gründete sie verschiedene musikalische Formationen, in denen sie singt: 2004 entstand das Ensemble für russische und ukrainische authentische Folklore „Polynushka“ in Berlin, mit dem Ziel das Fortleben volksmusikalischer Traditionen in der Großstadt zu erforschen und zu fördern. Seit 2006 folgte der „Musikalische Religionsdialog: Jüdisch-Christlich-Muslimisch-Hinduistisch“ als Auseinandersetzung mit Transzendenz und Glaubensfragen. 2013 kreuzten sich ihre Wege mit dem Forscher und Komponisten Sandeep Bhagwati und internationalen Musiker*innen, mit denen sie für zehn Jahre im „Ensemble Extrakte“ für künstlerische und kreative musikalische Forschung zusammenarbeitete. Jetzt (2023) entwickelt sich daraus das Ensemble „Śabdagatitāra“, in dem die Musiker netzwerkartig über Berlin hinaus, zwischen den vielen verschiedenen Räumen, Traditionen und Gattungen agieren werden.
Deniza Popova unterrichtet für alle Altersstufen und in angenehmer Kombination aus wissenschaftlicher und künstlerischer musikalischer Arbeit in Deutschland und in Bulgarien. Sie engagiert sich für neue experimentelle Aufführungen, kommunikative musikalische Ereignisse und für das Erleben der traditionellen Musiktraditionen. Singend und forschend möchte sie wichtige immaterielle Werte und musikalische Fähigkeiten positiv beeinflussen und stabilisieren.