Christliche Kirchenmusik / Christian Church Music

Die christliche Kirchenmusik entwickelte sich ab dem 4. Jahrhundert, als das Christentum im Römischen Reich zur Staatsreligion wurde. Übernommen und angepasst wurden Traditionen aus dem jüdischen Ritus, wie z. B. das Psalmensingen. Im Laufe der Zeit entstand ein fester liturgischer Kanon einstimmiger Gesänge für Stundengebet und Messe. Ab dem 9. Jahrhundert begannen Mönche liturgische Musik zu notieren, zunächst lange Zeit als Memorierhilfe für die täglichen Gesänge.

Das zweistimmige Singen wurde anfangs improvisiert. Notierte Quellen mit zweistimmigen Kompositionen gibt es ab dem 9. Jahrhundert, und um 1200 entstanden in Notre-Dame de Paris drei- und vierstimmige liturgische Gesänge, die in neuer rhythmischer Organisation notiert wurden.

Ungefähr ab 1100 finden wir auch notierte paraliturgische Musik. Die Sphäre der weltlichen Musik blieb bis zum 13. Jahrhundert noch weitgehend notationslos. Manchmal aber verschränkten sich Weltliches und Geistliches, z. B. in mehrtextigen Motetten oder wenn weltliche Lieder zum Ténor für Messkompositionen wurden.