Др. Деница Попова

Музикант, Изследовател, Автор

Freie Referate:

Transkulturelle Musikwissenschaft

Moderation:

Prof. Dr. Tiago de Oliveira Pinto, Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar und

Dr. Stefanie Alisch, Humboldt-Universität zu Berlin

Termin: Samstag, 1. Oktober 2022, 09:00–13:00 Uhr

Raum: Seminarraum 1.204

Ablauf:

09:00 Louisa Hutzler: Interdisziplinäre Methodik in der transkulturellen Musikforschung 09:30 Judith I. Haug: Kreisdiagramme als Visualisierungen der osmanischen Musiktheorie 10:00 Nico Schüler: Rediscovering Authentic African-American Minstrelsy and Jubilee Music in the US in the Late-19th Century

10:30 Pause

11:00 Peter Lell: Afghanistans Musikerbe(n) – Wie Archiv(platt)formen (be)deuten
11:30 Florian Carl: Vom Rumoren des kolonialen Archivs: Auralität und die Konstruktion des Anderen in der Geschichte der Bremer Westafrika-Mission (1847–1914)

12:00 Deniza Popova: Authentische Volksmusik in Berlin. Eine Kontextanalyse am Beispiel von Ensemble Polynushka für russische und ukrainische Volksmusik

12:30 Monika Schoop: Musik als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Die Wiederbelebung jiddischer Lieder aus Osteuropa durch das Ensemble WAKS

Abstract:

Authentische Volksmusik in Berlin. Eine Kontextanalyse am Beispiel von Ensemble Polynushka für russische und ukrainische Volksmusik

Др. Деница Попова

Volksmusik ermöglicht eine Lebensweise mit kommunikativen ästhetischen Fähigkeiten und Werten, zu denen die dominierende Musikkultur ein defizitäres Verhältnis pflegt. Dennoch sichern die sozialen Tiefenstrukturen und das Bedürfnis nach ästhetischem Ausdruck weiterhin breitenwirksam die Existenz volksmusikalischer Praktiken in der Gegenwart ab.

Am Beispiel von Ensemble Polynushka wird die Diversität der Anlässe für Volksmusik thematisiert. Dabei rücken die alten normativen Fragen nach der Definition und Bedeutung einer Kontextualisierung von Volksmusik, deren Authentizität, Funktionalität und Repräsentation erneut in den Vordergrund. Grundlage für die Analyse bilden die in den 18 Jahren seit Gründung des Ensembles stattgefundenen Konzerte und Proben der in Russland, Ukraine, Polen, Sibirien, Moldawien, Litauen und Bulgarien geborenen Sänger*innen, sowie künstlerisches Forschungsmaterial und ethnologische Beobachtungen und Beschreibungen.

Welche künstlerische oder gar gesellschaftspolitische Bedeutung übernehmen authentische Musiktraditionen im Wandel der diskursiven Kommunikationspraktiken und welche Rolle nehmen Musikwissenschaftler*innen durch ihre Fachkenntnisse darin ein? Mit diesen Fragen wird sich der Vortrag auseinandersetzen.